Unterwegs in der Wildnis, Botswana




Drei Wochen ist es nun her, dass wir in unseren nun schon zweiten Urlaub aufgebrochen sind. Seit ein paar Tagen ist der Spaß leider auch schon wieder zu Ende und wir wieder in Johannesburg.
Da wir vor unserem Urlaub außer dem Auto nichts anderes gebucht hatten, wie zum Beispiel Hostels, Backpacker oder Campingplätze, sind wir teilweise ein wenig von dem Plan, wie ich ihn in meinem letzten Eintrag erklärt hatte, abgewichen.

Am 28. März fuhren wir früh morgens mit unserem Auto los Richtung Botswana, bis dahin reichte unsere Straßenkarte auch noch. Navi hatten wir leider nicht, das war uns Sparfüchsen ein wenig zu teuer! Daher hatten wir uns dazu entschieden, auf altmodische Straßenkarten umzusteigen. Diese mussten wir uns dann auch erstmal in Botswana besorgen, zum Glück war aber die Hauptstadt, Gaborone, überall ausgeschildert, denn das sollte auch unser erstes Ziel in Botswana sein.
Als wir dann nach nur ein paar Stunden Fahrt in Gaborone ankamen, fiel uns aber schnell aus, dass die Hauptstadt des Landes nicht viel mit den uns bekannten Hauptstädten gemeinsam hatte und von der Größe her eher als Kleinstadt durchgeht. Daher entschieden wir uns hier nicht wie geplant zu übernachten, sondern noch ein wenig weiter Richtung Norden zu fahren und dort in einer anderen kleinen Stadt, Francistown, Halt zu machen.
Am nächsten Tag machten wir uns dann auf zu einer Lodge Irgendwo im Nirgendwo mit dem Namen Elephant Sands. Was wir vorher nicht wussten war, dass der Name hier auch wirklich Programm ist. Die kleine Lodge und ihr Wasserloch waren nämlich wie es schien Hauptanlaufspunkt für sämtliche Elefantenherden des nördlichen Botswanas, so kam es einem zumindest vor. Denn egal zu welcher Tageszeit man sich auf der Terrasse der Lodge aufhielt, von der man die Elefanten den ganzen Tag beobachten konnte, sah man die eine Herde kommen, die andere gehen. So etwas hatte ich noch nie erlebt und es war wirklich unfassbar, wie nah man den Elefanten kommen konnte und wie gut man alles beobachten konnte. So nah kam man den Elefanten, dass man nachts Angst haben musste, im Schlaf von ihnen zertrampelt zu werden. Unser Campingplatz war nämlich der Inbegriff von Wildlife-Camping und so mussten wir unser Zelt irgendwo auf einer Wiese zwischen den Trampelpfaden der Tiere aufschlagen. Dass diese Art von Camping für uns im Urlaub noch Normalität werden sollte, konnten wir zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht ahnen!




Am nächsten Tag ging es dann für uns weiter Richtung Norden, in eine kleine Stadt nahe der simbabwanischen Grenze, Kasane. Alleine die Autofahrt war ein kleines Highlight an sich, da man das Gefühl bekam, durch einen Zoo oder National Park zu fahren. An schlafen während der Fahrt war gar nicht zu denken, denn mit regelmäßiger Häufigkeit konnte man links und rechts neben der Straße Elefanten, Giraffen, Affen, Impalas, Zebras und vieles mehr sehen. So machten die Stopschilder, die vor Elefanten auf der Straße warnten, auch Sinn. Mehrmals mussten wir auch auf der „Autobahn“ anhalten, allerdings hauptsächlich für Kuh-, Ziegen- und Schafsherden auf der Straße oder ein paar Esel, die sich einfach nicht vom Fleck bewegen wollten.



In Kasane angekommen planten wir dann auch direkt unseren Ausflug für den nächsten Tag, einen Besuch bei den berühmten Victoria Fällen in Simbabwe, welche als drittgrößte Wasserfälle der Erde gelten. So sammelten wir am nächsten Tag einen weiteren Stempel in unserem Reisepass und wanderten ein paar Stunden an den Fällen entlang. Vor dem Eingang zum Nationalpark hatten wir uns noch darüber gewundert, wieso uns so viele Straßenhändler Regencapes andrehen wollten, was wir mit einem „Wir sind ja nicht aus Zucker.“ abgetan hatten, ein paar Minuten später waren wir schlauer. Nicht nur, dass man durch die aufspritzenden Wassertropfen und den aufsteigenden Wasserdunst eh schon gut durchnässt wurde, zu unserem Glück fing es dann auch noch an in Strömen zu regnen, sodass spätestens nach 5 Minuten kein Fleck an unserem Körper mehr trocken war.





Von Kasane aus ging es für uns dann am nächsten weiter, unser nächstes größeres Ziel hieß Maun, eine etwas größere Stadt am Rande des Okavango Deltas. Nach einem weiteren Zwischenstopp erreichten wir die Stadt dann auch, wo wir in unserem Backpacker gleich unsere nächste Tour buchten, einen 3 tägigen „Survival“ Trip ins Okavango Delta. Zuerst hatten wir einen längeren Aufenthalt dort geplant, doch aufgrund der monsunartigen Regenfälle die einfach nicht aufhören wollten, entschieden wir uns dazu, nur 3 Tage im Delta zu verbringen.
Als wir dann schließlich ins Delta aufbrachen, schien dann auch glücklicherweise wieder die Sonne und die Tour konnte beginnen. So wurden wir von unserem einheimischen Führer, der die Zeit mit uns in der Wildnis verbrachte, in den für das Delta typischen Booten, den sogenannten Mokoros, tiefer ins Delta gebracht. Nach zwei Stunden Fahrt durch das Delta erreichten wir dann unseren Campingplatz, wo wir unsere Zelte aufschlugen. 





Die meiste Zeit unseres Aufenthalts im Delta verbrachten wir damit, unserem Führer bei den bis zu 6 stündigen Game Walks durch die Wildnis zu folgen. Nicht nur einmal verloren wir alle dabei komplett die Orientierung und fragten uns gleichzeitig, wie unser Führer es schaffte, uns immer wieder in unser Camp zu führen. Auf den Wanderungen erklärte er uns einiges über das Spurenlesen und führte uns auch nah an die Tiere heran. So bekamen wir Zebras, Gnus, Elefanten, Giraffen und Nilpferde in der freien Wildbahn zu sehen, was schon ziemlich beeindruckend war.






 Da wir in unserem Camp natürlich weder über Strom, noch Wasser verfügten, wurde natürlich über dem Feuer gekocht, wo wir uns dann zum Beispiel Stockbrot machten, während wir den Tieren lauschten, die in der Nähe zu unserem Camp herumliefen. So konnten wir nachts sogar ein Nilpferd hören, das unser Camp passierte.

Unsere Feuerstelle
Unsere Toilette

Nach drei Tagen Überlebenstraining ging es dann für uns wieder nach Maun, wo wir uns für unsere Weiterfahrt nach Windhuk am nächsten Tag erholten. Diese Nacht verbrachten wir seit langem auch mal wieder auf einer richtigen Matratze, was sehr erholsam war! Da wir auf die Schnelle vor dem Urlaub nämlich keine Isomatten oder Sonstiges hatten finden können, hieß es halt 3 Wochen auf dem Boden schlafen. Diese grandiose Idee dankten mir auch besonders mein Rücken und meine Hüfte!

Wie dem auch sei, so viel erstmal zu unserem Aufenthalt in Botswana, bald wird dann auch der nächste Eintrag über unsere Reise durch Namibia folgen. Viele weitere Bilder findet ihr wie immer in der Galerie! Leider ist während der Reise eine meiner Speicherkarten auf mysteriöse Weise kaputt gegangen, weshalb ich auf viele meiner Bilder momentan nicht zugreifen kann. Sollte ich es aber dennoch schaffen, die Fotos wiederherzustellen, werde ich die Galerie natürlich sofort aktualisieren.


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