Wie ich ja schon berichtet habe,
besteht mein Alltag hier in unserem Projekt momentan aus der Arbeit
im Baby Unit.
Seitdem wir vor eineinhalb Monaten aus
unserem Urlaub wiedergekommen sind, gab es außer der Arbeit im Baby
Unit praktisch nichts zu tun für uns, was uns auch schon ein wenig
gewundert hat. Vor ein paar Wochen kam dann unsere Chefin auf uns zu
und bat uns um ein Gespräch. Wir dachten im ersten Moment natürlich,
dass jetzt Ärger auf uns zu käme, aber dem war nicht so.
Der Grund des Gesprächs war nämlich
ein ganz anderer: das Baby Unit soll geschlossen werden und unser
Projekt wird umziehen. Unsere Chefin erklärte uns, dass sie sich aus
Gründen der Sicherheit und aufgrund von anderen Dingen dazu
gezwungen sähen, mit unserem Projekt in eine sicherere Gegend zu
ziehen und das Baby Unit zu schließen. Ich war im ersten Moment
natürlich ein wenig geschockt, weil ich damit gar nicht gerechnet
hatte und die Frage, die wir uns dann stellen mussten natürlich war:
Was passiert jetzt mit uns?
Da die Arbeit mit den Babies momentan
unsere einzige Beschäftigung ist, fragte ich mich, was denn nach
Schließung der Abteilung unsere Aufgaben sein könnten. Als wir
unsere Chefin darauf ansprachen, sagte sie uns, dass es unter
Umständen schon sein könnte, dass wir früher abreisen müssen, da
Cotlands eventuell bald keine Arbeit mehr für uns haben könnte.
Damit hatte ich natürlich gar nicht gerechnet und war
dementsprechend auch ein wenig überrumpelt. Unsere Chefin berichtete
uns, dass geplant ist, die Babies bis Ende März entweder alle in
Familien unterzubringen oder an andere Kinderheime abzugeben.
Zunächst dachte ich mir, dass das bei
der südafrikanischen Gelassenheit wohl alles noch ein Weilchen
dauern kann, doch momentan geht wirklich alles viel schneller als
gedacht. Von den anfänglich 16 Babies sind nun nur noch 4 über und
alleine in den letzten zwei Wochen wurden 12 Babies adoptiert oder
wurden an andere Heime übergeben. So ist auch der letzte Arbeitstag
der Mitarbeiterinnen aus dem Baby Unit der 28. Februar. Danach werden
nur noch ab und zu Mitarbeiterinnen zur Hilfe gerufen, bis auch die
letzten vier Kinder Cotlands verlassen haben.
Jetzt wissen wir nicht, wie es mit uns
weitergehen wird, da wir eigentlich keine Infos über den Stand der
Dinge erhalten und wir total in der Luft hängen.
Zum Glück beginnt morgen unser
Midstay-Camp in den Drakensbergen auf dem wir auch unsere
AFS-Koordinatoren treffen werden und mit denen wir mal über unsere
Situation hier sprechen werden und ob wir womöglich wirklich früher
ausreisen müssen.
Deswegen bin ich jetzt natürlich
erstmal ganz gespannt, wie sich das hier alles noch entwickeln wird.
Ich werde natürlich sofort berichten, sobald sich etwas an meiner
Situation hier ändert!